13. August 2020: Ein nicht nur touristischer Ausflug nach Laufen

Es gibt ihn den Spruch: «Du chasch  mi nit Zwinge vo Zwinge uf Laufe z Laufe!» Das geht sowieso nicht, wenn die Reise bereits in Reinach beginnt. Das heisst, das stimmt gar nicht, denn Laufen kann bei eine abwechslungsreichen Wanderung entlang der Birs gut erreicht werden, aber eben…

Touristisch geht es mit dem Öffentlichen Verkehr sehr bequem, zum Beispiel von Basel, aber auch vom Reinacher Kägen aus. Der BLT-Bus der Linie 64 führt zum Bahnhof Dornach und von dort fährt die S-Bahnlinie S3 nach Laufen. Eine Mischung von Spazieren, Warten, Fahren, Sitzen und Geniessen, eben ganz touristisch. Dann das pittoreske Städtchen Laufen, das den gemütlich Reisenden gerne empfängt. Der Birsfall, Läden, Restaurants packen den Blick, doch es ist das Museum Laufental, ein in der Region fest verankertes Museum, das auf den Besucher wartet.

Keine Weltreise ist es, dennoch werden einige Ortschaften von der S3 ab Dornach bedient: Aesch-Duggingen-Grellingen-Zwingen-Laufen.

Laufen zeigt wie viele historische Orte einen starken Kontrast zwischen alt und jung. Alt ist das Stedtli, das bereits im Mittelalter das Stadtrecht erhalten hat. Heute wird es umschlungen von Gebäuden aus dem letzten Jahrhundert bis zu kürzlich erstellten Neubauten oder solchen, die im Bau sind. Das Städtchen selber mit seinen Eingangstoren führt den Besucher zurück ins Mittelalter. Eine Zeitreise mit diesem oder jenem Zwischenhalt.

Intensiv wird diese Zeitreise durch den Besuch des Laufentalmuseums mit seinem reichen und vielfältigen Fundus. Dieser reicht zurück bis in die Zeiten, als die Birs noch nicht floss, dafür das Jurameer mit Wasserflächen, seichten Stellen, Sümpfen etc., und das bei tropischem Klima, unsere Region beherrschte. Eine reiche Sammlung von Fossilien sind beredte Zeichen aus dieser Zeit, die im Museum zugänglich sind. Auch die älteste «Schweizerin» liegt hier. Die Zeitreise geht weiter bis in die Neuzeit und in unsere Tage.

Ein kleines Team sorgt dafür, dass das Museum nicht verstaubt, sondern immer wieder mit neuen Ausstellungen und Aktivitäten attraktiv bleibt. Dabei kann es auf eine Sammlung von Objekten und Dokumenten, aber auch auf eine grosse Zahl von historischen Fotos zurückgreifen. Der Haken der Fülle ist, dass nicht alles zur gleichen Zeit ausgestellt werden kann, dazu fehlen die Ausstellungsflächen im ehemaligen Schulhaus beim Helye-Platz.

Ein privater Rundgang mit der Präsidentin des Trägervereins durch das Museum und den eingelagerten Fundus ist ein unvergleichliches Erlebnis, das einerseits grosse Freude bereitet, andererseits dokumentiert, wie gross die Arbeit für das aktuelle Museumsteam ist und für zukünftige Teams erst recht sein wird. Das ist zugleich eine Chance, die nur dann kreativ umgesetzt werden kann, wenn die Unterstützung von der öffentlichen Hand, Firmen und Privaten immer wieder gewährt wird. Es lohnt sich, wie der Besuch des Laufentalmuseums sowieso!