Dieser Herbst hat es in sich, für jetzt einmal wettermässig angesprochen. Schöne Wetterphasen mit dem «Goldenen Herbst» wechseln mit grauen Tagen ab. Ein Hin und Her das zum Herbst gehört. Wir vergessen es nur zu leicht, dass das Wetter nicht statisch und strikte reguliert ist, sondern sich in einem komplexen Zusammenspiel von Wettersystemen regelt. Allmählich dringt auch die Erkenntnis durch, dass wir uns durch unsere Lebensansprüche verstärkt in die an sich ausgewogenen Systeme einbringen und diese aus ihrer labilen Ausgewogenheit bringen.
Ausgewogenheit im Leben zu finden, das ist eine Aufgabe, die jeder von uns immer wieder angehen muss. Manchmal braucht es sehr wenig, etwa nur den Blick auf die Wetterentwicklung der kommenden Tage. Weshalb also nicht zu einem längeren Spaziergang am Samstag aufbrechen, weil für den nachfolgenden Sonntag trübes Wetter angesagt ist. Die Sonne und die recht milden Temperaturen gaben Energie für die kommenden Tage und einen reichen Bildersegen, von dem jeder für sich profitieren kann, wenn er mit offenen Sinnen und Gefühlen unterwegs ist.
Einige dieser Bilder kann jeder mit der Kamera zum Beispiel einfangen, wie ich es getan habe. Bei deren Bearbeitung und dem Anschauen lebt der Spaziergang mit seinen Düften, Bildern, der Wärme und den Gesprächen wieder auf. Zugleich ist es ein stimmungsvoller Einstieg in Allerheiligen und Allerseelen, bei denen wir die Nähe zu den Verstorbenen intensiver suchen und finden, als im normalen Alltag. Vielleicht sind es gerade die warmtonigen Bilder des Herbstes, welche den Blick zwischen diesseits und jenseits verbinden.
Der Spaziergang führte von Reinach aus über das Bruderholz zum Therwiler Froloo, weiter zum Oberwiler Bruderholzhof und dann wieder zurück nach Reinach.
